
Kronen Zeitung
BUNDESLIGA-STIMMEN
Ärger und Wutrede: „Ist eigentlich ein Skandal“
Nach der 1:2-Niederlage gegen Hartberg kochten bei WSG-Tirol-Trainer Philipp Semlic die Emotionen hoch. Er sah in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die Rote Karte. Auch sein Spieler David Kubatta wurde vom Platz verwiesen. „Was beim Elfer passiert ist, ist eigentlich ein kleiner Skandal.“ Hier sind alle Bundesliga-Stimmen der Samstagspartien ...
In der sechsten Minute der Nachspielzeit bei Tirol gegen Hartberg sah zunächst Yannick Vötter nach einem Foul die Gelbe Karte. Die Entscheidung brachte die Tiroler völlig auf die Palme: Verteidiger David Kubatta reagierte mit einer „Scheibenwischer“-Geste in Richtung Schiedsrichter Stefan Ebner und sah dafür glatt Rot. Doch damit nicht genug: WSG-Coach Philipp Semlic kommentierte den Ausschluss lautstark und wurde wenige Augenblicke später ebenfalls mit Rot auf die Tribüne geschickt. Die Tiroler mussten die zweite Hälfte somit nicht nur in Unterzahl, sondern auch ohne ihren Cheftrainer bestreiten.
Semlic: „... , ist eigentlich ein kleiner Skandal“
Bei Semlic war der Ärger nach der Partie weiter groß. „Es ist schon sehr ärgerlich, was da abgelaufen ist. Wir fühlen uns bei mehreren Entscheidungen klar benachteiligt. Nicht nur wir waren schuld an der Niederlage, auch das Schiedsrichterteam hat das Seine dazu beigetragen, dass wir als Verlierer vom Platz gehen. Was viele Schiedsrichter nicht verstehen, ist, dass sie mit kleinen Fehlentscheidungen ein Spiel komplett beeinflussen können, dass es in die andere Richtung geht. Vor Rot an Kubatta war es ein ganz klares Foul an Müller, das jeder gesehen hat und wo dann die Emotionen hochkochen. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, wenn wir zu elft spielen, gehen wir als Gewinner vom Platz. Und was beim Elfer passiert ist, ist eigentlich ein kleiner Skandal.“
„Eine krassere Fehlentscheidung in der Organisation gibt es nicht“
Semlic weiter: „Wenn man drei Spieler einwechseln will und einer kann nicht reinkommen, weil er sein Tape richten muss, und ich schicke ihn dann nach zehnsekündiger Verspätung rein – meines Wissens ist das Regelwerk so, dass ein Spieler nur bei einer Unterbrechung eingewechselt werden darf. Und genau dieser Spieler Fridrikas steht dann vorne alleine, weil er ja vom Schiedsrichter reingeschickt wurde, und holt den Elfer raus. Eine krassere Fehlentscheidung in der Organisation gibt es nicht. Diese Situationen haben leider das Spiel komplett beeinflusst und am Ende des Tages auch entschieden. Diesen Schuh müssen sich die Schiedsrichter anziehen, wenn mir jemand etwas anderes erklären möchte, dann gute Nacht. Die Rote Karte für Kubatta war definitiv zu hart. Ich habe die Gelbe Karte bewusst genommen, weil ich darauf hinweisen wollte, dass es eine krasse Fehlentscheidung war. Ich habe dann zur Gelben gesagt: ‘Gratuliere‘, ohne Emotion, daraufhin sehe ich die Rote Karte, das verstehe ich nicht.“
David Kubatta (WSG-Tirol-Spieler) meinte nach Schlusspfiff: „Ich habe dem Schiedsrichter bei der Freistoßentscheidung gesagt: ‘Das ist krank.‘ Rot ist für mich absolut nicht nachvollziehbar.“
Manfred Schmid (Hartberg-Trainer) sagte zur Partie: „Es war ein extrem schwieriges Spiel, wir haben es uns durch das 0:1 in Überzahl noch einmal schwer gemacht, dann aber das Spiel gedreht. Das zeigt, dass wir gelernt haben. Heil hat für uns das Spiel gedreht. Ich kann die Kritik am Schiedsrichter nicht nachvollziehen. Ich habe einen Schiedsrichter gesehen, der das Spiel laufen hat lassen, aber auf beiden Seiten. Der Elfer war meiner Meinung nach berechtigt. Zur Roten Karte kann ich nichts sagen.“
Reaktionen zu GAK – LASK (1:2):
Ferdinand Feldhofer (GAK-Trainer): „Die Niederlage tut weh, ich finde aber, dass wir mehr als ordentlich agiert haben. Wir haben aber zu früh Weihnachtsgeschenke verteilt, haben uns mit dem Ausgleich belohnt und dann noch einmal nicht zu hundert Prozent verteidigt. Die Serie des LASK ist kein Zufall, da ist schon Klasse vorhanden. Wir haben jetzt gegen zwei Titelaspiranten (Sturm und LASK, Anm.) verloren, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es unser Ziel war, nicht als Letzter ins Frühjahr zu gehen. Die Entwicklung der Mannschaft stimmt mich sehr positiv. Auch wie sich die Spieler individuell entwickelt haben.“
Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): „Ich bin sehr glücklich über einen völlig verdienten Sieg. Wir haben es nach dem 2:1 ausgelassen, das dritte Tor zu erzielen. Die Möglichkeiten wären da gewesen. Riesenlob an die Mannschaft, nach so einer Serie wird es nie leichter. Sie hat das über Monate gut gesteuert. Ich hätte nie daran gedacht, dass wir am Ende der Herbstsaison vorne dabei sind.“
Reaktionen zu SV Ried – SCR Altach (3:0):
Maximilian Senft (Ried-Trainer): „Das Spiel war, denke ich, am Anfang so, dass wir sehr gut verteidigt haben und gar nichts zugelassen haben gegen eine formstarke Altacher Mannschaft und vor dem Tor die eine oder andere Chance gehabt haben. Durch das Tor kurz vor der Halbzeit sind wir mit einem guten Gefühl in die Pause gegangen. Dann haben wir uns ganz viel vorgenommen für die zweite Halbzeit und einen Mix aus Kämpfen und spielerischen Mitteln beibehalten. Ich muss der Mannschaft auch ein Kompliment machen, dass sie in einer hitzigen Partie cool geblieben ist. Es war ein souveräner, verdienter Sieg daheim. Man kann es als Krönung eines starken Herbstes bezeichnen. Ich weiß aber, dass in der Mannschaft immer noch mehr steckt, deshalb freue ich mich darauf, dass wir das auch noch rauskitzeln.“
Fabio Ingolitsch (Altach-Trainer): „Den Jahresabschluss hätten wir uns natürlich anders vorgestellt, wir haben das erwartete schwierige Spiel alle gespürt. Ried hat uns mit den Waffen geschlagen, die sie haben, die haben sie eindrucksvoll eingesetzt. Wir haben ganz wenig entgegenzusetzen gehabt, gehen daher als verdienter Verlierer vom Platz. Wenn es eine Erklärung gäbe, wäre Fußball ganz einfach, es ist nicht einfach, jede Woche eine Topleistung zu bringen, trotzdem sind sie Profispieler und müssen das versuchen. Ried war gut eingestellt und wir haben nicht die Mittel gefunden, um sie zu verteidigen, vor allem bei Standardsituationen, auch das erste Gegentor resultiert aus einem Flankenball. Deswegen war das zu wenig in der Thematik. Spätestens mit dem Ausschluss von Massombo war es gegessen.“
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